Der Verein von der Cathostraße schaffte es nicht am Freitag, dem Eröffnungstag der 24. Essener Hallenstadtmeisterschaft, eine Mannschaft in die gut 1000 Meter entfernte Sporthalle an der Friedrich-Lange-Straße zu entsenden. Für den ehemaligen Bundesligaprofi Jürgen Wegmann ein kleines - auch persönliches - Drama.
Denn die populäre "Kobra" - seinen Spitznamen "Kobra" erhielt er auf Grund seiner Aussage: "Ich bin giftiger als die giftigste Schlange." - schaute am Sonntag, dem Abschlusstag der Quali-Runde Bergeborbeck vorbei, und frage den RevierSport-Reporter: "Wo ist denn eigentlich Wacker?" Als wir Wegmann erklärten, dass die Wackeraner der einzige Verein seit langer Zeit waren, der bei der Hallenstadtmeisterschaft keine Mannschaft zusammen bekommen konnte, sagte Wegmann. "Das ist echt bitter und tut mir im Herzen weh. Ich kann mich noch genau erinnern, als ich Anfang der 1970er auf der Asche an der Cathostraße gezaubert habe und der Jugend von Wacker spielte. Traurig. Das ist einfach nur traurig. Ich habe ja auch mit Alfred Groß, dem Präsi des Klubs, Kontakt. Dem Verein geht es sehr, sehr schlecht. Alles schade." Immerhin freute den 53-jährigen Wegmann, dass die Sporthalle Bergeborbeck gut in Schuss ist. "Ich war ja hier neben an auf der Hauptschule. In dieser Halle hat der Sportunterricht stattgefunden. Das sind schöne Erinnerungen. Es freut mich, dass diese Sporthalle modernisiert wurde, gut aussieht und junge Menschen, wie hier bei der Stadtmeisterschaft, sich sportlich betätigen können. Die Jugend muss von der Straße und Sport treiben."
Der ehemalige Profi von Rot-Weiss Essen, Schalke 04, MSV Duisburg, Bayern München und Borussia Dortmund lebt in Essen und fiebert mit RWE. Kurz vor der Winterpause stattete die "Kobra" dem Stadion Essen einen Besuch ab. "Ich habe mir das 2:0 gegen Fortuna Düsseldorfs U23 angeschaut. Das war mein einziges Spiel in dieser Saison. Es macht mich traurig, den RWE in den Niederrungen des Fußballs zu sehen. Aber klar: Ich drücke den Roten die Daumen. Ich bin ein Junge aus Essen-Borbeck und liebe Rot-Weiss. Ich wünsche dem Verein und seinen sagenhaften Fans nur das Beste und eine gute Zukunft."